Die Herstellung von Hefewasser ist ganz einfach und es braucht keiner besonderen Künste.
Wenn ihr mit eurem ersten Versuch glücklich und zufrieden seid, setzt ihr am besten gleich noch mehrere Hefewasser an, dann seid ihr immer einsatzbereit. Nachdem ich viele Anfragen zur Herstellung von Hefewasser bekam, habe ich mich entschlossen, das Rezept hier auf meinem Blog öffentlich zu machen.
Das wird benötigt:
- 1 Flasche (am besten mit breitem Hals)
Die Flasche kann aus Glas oder Kunststoff (ohne Weichmacher) sein.
Die Flasche muss fest verschließbar sein.
Die Flasche muss mehr Fassungsvermögen haben, als letztlich Inhalt hinein kommt.
Die Flasche muss sauber sein, am besten mit abgekochtem Wasser ausspülen. - abgekochtes, handwarm abgekühltes Wasser
- Trockenfrüchte oder frische Früchte
Trockenfrüchte müssen ungeschwefelt sein.
Frische Früchte können mit Schale (wenn Bio-Qualität) verarbeitet werden. - Süßungsmittel (Zucker, Sirup, Dicksaft, Honig, …)
So geht’s:
- Frisches Obst waschen, gegebenenfalls schälen und von Kernen, Steinen, Stielen befreien, Trockenobst kann so verwendet werden. Die Früchte werden in kleine Stücke geschnitten.
- Das Wasser in die Flasche geben.
- Die Fruchtstücke auf das Wasser geben.
- Das Süßungsmittel auf die Früchte geben.
- Die Flasche sehr gut verschließen.
- Die Flasche so lange durchschütteln, bis sich das Süßungsmittel aufgelöst hat.
- Die Flasche kurz öffnen, damit Luft entweichen kann. Danach wieder fest verschließen.
- Die Flasche an einem warmen Ort stellen. Ich stelle mein Hefewasser auf eine Fensterbank über die Heizung. Im Sommer sollten die Flaschen allerdings nicht in der prallen Sonne stehen!
- Abends und morgens (also zweimal täglich) wird das Hefewasser gut durchgeschüttelt. Anschließend wird die Flasche geöffnet, damit Luft entweichen kann, und danach wieder gut verschlossen.
- Diese Prozedur wird für 5 bis 8 Tage wiederholt. Ungefähr am zweiten oder dritten Tag beginnt das Wasser deutlich zu schäumen. Beim Öffnen des Flaschendeckels zischt es wie bei kohlensäurehaltigen Getränken.
- Wenn alle Früchte oben schwimmen, ist das Hefewasser einsatzbereit.
- Einige Früchte (insbesondere Datteln) können sich während der Prozedur zersetzen, dadurch erscheint das ganze Hefewasser sehr trübe. Das ist nicht schlimm.
- Hefewasser riecht leicht säuerlich-hefig, aber immer angenehm.
- Ist der Geruch unangenehm, hat die Hefebildung nicht funktioniert. Dann bleibt nur ein neuer Versuch, das misslungene Wasser muss entsorgt werden.
Folgende Mengenverhältnisse kann ich empfehlen:
- 600 ml Wasser
- 150 g Trockenfrüchte
- 15 g Süßungsmittel
ODER:
- 1000 ml Wasser
- 250 g frisches Obst
- 20 g Süßungsmittel
Backen mit Hefewasser:
- Es gibt sehr viele Rezepte mit Hefewasser im Internet.
- Als Faustregel gilt: wird in einem Rezept Hefe durch Hefewasser ersetzt, wird die im Rezept angegebene Flüssigkeitsmenge 1:1 durch Hefewasser ausgetauscht.
- Ich schütte mein Hefewasser durch ein Sieb. So bleiben die Früchte im Sieb hängen und können wieder zurück in die Hefewasser-Flasche wandern.
- Am Anfang hilft nur Experimentieren. Gegebenenfalls verlängert sich die Gehzeit der Teige. Es ist möglich, dass gerade bei jungen Hefewassern die Triebkraft noch nicht so stark ist.
Hefewasser „füttern“:
- Das Hefewasser wird verlängert, in dem die entnommene Flüssigkeitsmenge durch abgekochtes, lauwarm abgekühltes Wasser und etwas Süßungsmittel ersetzt wird.
- Dann geht es so weiter wie oben beschrieben. Je nachdem wieviel Wasser ergänzt werden musste, dauert es kürzer oder länger, bis das neue Hefewasser wieder reif ist.